Wie ich Domsängerin wurde

Samstag, 3. September 2011

Erster Auftritt

Bisher habe ich nur bei den Auftritten des Domchores zugesehen, aber morgen singe ich das erste Mal mit im Gottesdienst! Ich habe noch nie in einem Dom einen Chorauftritt gehabt & bin entsprechend neugierig wie die Akustik wohl ist. Aber bin natürlich auch sehr nervös weil morgen mein erster Auftritt mit diesem Chor ist. Heute abend haben wir Generalprobe, morgen früh 9 Uhr dann der Auftritt im Gottesdienst. Wir singen eine Bachkantate.

Das Vorsingen

Um Mitglied im Domchor werden zu können, muss man dem Domkantor alleine vorsingen. Er entscheidet dann über die stimmliche Eignung für den Domchor.

Ende Juni 2011 hatte ich also einen Termin zum Vorsingen für den Bremer Domchor.

Für das Vorsingen war das Lied "Jerusalem" von C. Hubert & H. Parry geplant. Die Noten dafür gingen mir verloren & so suchte ich am Tag des Vorsingens zu Hause fieberhaft nach den Notenblättern. Ich suchte so lange dass ich nicht rechtzeitig von zu Hause los ging & mein Vorsingen erstmal mit einer Verspätung begann. Natürlich war mir das super peinlich & ich entschuldigte mich dafür gleich mehrfach hintereinander beim Domkantor. Ich erklärte ihm das mit den Noten & er war zum Glück nicht ganz so wütend darüber.

Durch all die Sucherei zu Hause & weil ich dann noch hektisch zur Bahn gerannt war, war ich total nervös & unsicher. Ich zitterte am ganzen Körper & hatte erstmal Mühe einen Ton heraus zu bekommen.
Aber zum Glück hatte ich vor dem Vorsingen schon etwas Unterricht bei der Stimmbildnerin gehabt & konnte dem Kantor eine Rückmeldung dazu geben was die Stimmbildnerin über meine Stimme gesagt hatte.

Der Kantor machte dann mit mir einige Übungen, übte Intervalle & hohe Noten mit mir. Er fragte nach meiner musikalischen Vorbildung, ob ich schon in anderen Chören gesungen hätte etc.

Am Ende sagte er ich hätte "bestanden" & könne ein Mitglied des großen Domchores werden!

Donnerstag, 30. Juni 2011

Die erste Einzelstimmbildung

Der Domchor wird von zwei Stimmbildnern unterstützt bei denen die Chormitglieder wöchentlich zur Einzelstimmbildung gehen können.

Am 16. und 20. Juni 2011 hatte ich meine ersten Einzelstimmbildungen. Eine Stimmbildnerin, die sehr nett ist, machte mit mir verschiedene Übungen. Es wird zum Bsp. geübt Töne zu halten und genau zu treffen. Auch die Atemtechnik und Körperhaltung beim Singen ist wichtig. Ich habe bei der Stimmbildung erkannt dass eine bestimmte Körperhaltung mir ein viel freieres Gefühl beim Singen geben kann.
Es war auch das erste Mal, dass ich eine professionelle Rückmeldung zu meiner eigenen Stimme & Gesangsleistung bekam.
Ich weiß jetzt, dass ich in der Stimmlage Sopran und in der Sektion Sopran 1 absolut richtig bin. Die Stimmbildnerin sagte mir, dass ich eine "super Stimme" hätte, "sehr kräftig" und ich ereiche bei der Höhe "astronomische Höhen". Will heißen, ich kann höher Singen als erwartet wird.

Unter der Anleitung entdeckt man erstmal wozu man stimmlich in der Lage ist. Das war ein ganz tolles Gefühl!

Regeln im Domchor

Auszug aus dem Domchor-Regelwerk:

Der Bremer Domchor pflegt die geistliche Chormusik am St.-Petri-Dom zu Bremen
sowohl regelmäßig im Rahmen von Gottesdiensten als auch in Form von Konzerten
mit hohem künstlerischem Anspruch im Bremer Dom und auf Konzertreisen.

Mitglied im Bremer Domchor wird, wer nach einer Probezeit dem Kantor
vorgesungen und dabei seine stimmliche Eignung nachgewiesen hat.

Jedes Chormitglied verpflichtet sich, regelmäßig an den Chorproben teilzunehmen.
Wer an einer Probe, einem Gottesdienst oder einem Konzert nicht teilnehmen kann,
informiert rechtzeitig seine Stimmsprecherin oder seinen Stimmsprecher. An einem
Konzert kann mitwirken, wer an den Chorproben, am Probenwochenende und an
der Generalprobe ausreichend teilgenommen hat. Als Faustregel gilt eine Teilnahme
von mindestens 80 % der Probenzeit. Über Ausnahmen entscheidet der Kantor.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Wie ich Domchorsängerin wurde - Teil 1

Nun, wie landet man als Sängerin in einem Domchor?
Bei mir begann es 2010 damit dass ich in ein neues Bundesland umzog, nach Niedersachsen, ganz in die Nähe von Bremen.
Als ich nach Touristeninfos suchte um meine neue Heimat besichtigen zu können, fand ich dieses wundervolle Bauwerk, den Bremer Dom.
Zugehörig zur St. Petri - Gemeinde fand ich die Internetpräsenz des Domes. Unter "Kirchenmusik" war hier der Bremer Domchor und die angeschlossene Domsingschule aufgeführt.
Ich nahm Kontakt zum Domkantor auf, er ist der Leiter des Domchores. Er fragte mich nach meiner bisherigen Chorerfahrung, meiner Stimmlage, meinem Wissen über Musiktheorie und Notenschrift. Ich teilte ihm alles mit und auch wie alt ich bin. Im September 2010 besuchte ich einen der Auftritte des Domchores und im Oktober 2010 lud mich der Kantor ein zu den Proben zu kommen. Der Zeitpunkt sei gerade günstig da der Chor begann an einem neuen Musikstück zu arbeiten.
Ich traute mich erstmal nicht hin zu den Proben. Ein Domchor ist etwas anderes als ein Laienchor oder Freizeitchor. Auf der Internetseite der St. Petri Gemeinde war zu lesen dass der Domchor regelmäßig bei Gottesdiensten singt, mehrere große Konzerte im Jahr gibt, in Radio/Rundfunk und Fernsehen auftritt. Ein Domsänger / eine Domsängerin hat viele Pflichten und muss einige Zeit für den Chor investieren.

Die erste Probe
Am 11. Mai 2011 wagte ich mich schließlich doch zu einer der Gesamtchorproben hin. Der Bremer Domchor ist groß, ich war unsicher und sehr schüchtern weil ich ja noch Garniemanden von den Anderen kannte. Aber ich wurde von den Chorsängern/-sängerinnen ganz freundlich aufgenommen. Sie halfen mir den richtigen Sitz-/Stehplatz in meiner Stimmlage zu finden, gaben mir großzügig die Kopien der Noten die gerade geprobt wurden und halfen mir wenn ich etwas nicht verstand. Auch der Domkantor, Tobias Gravenhorst, war freundlich als ich mich bei ihm mit den Worten: "Hallo, ich bin heute mal zum Schnuppern hier." anmeldete. Der Chor probt in einem Chorsaal des Domes, es steht ein Flügel drin, ein Podest für den Chorleiter, viele harte Holzstühle und von den Wänden schaut einen u. a. Johann Sebastian Bach an. Als ich da so auf einem der harten Holzstühle saß von dem mir mein Allerwertester bereits wehtat und das mitsang, was ich aus den Notenblättern ablesen konnte, fühlte ich mich schon wie ein Teil des Ganzen. Dreimal kamen mir fast die Tränen in dieser ersten Probe weil der Klang des Chores einfach so wunderschön und überwältigend war. In den Noten war auch ein Lied das ich beim Thomanerchor Leipzig gesehen hatte und sehr mag.
Ich entschied in der nächsten Woche wieder zu der Gesamtchorprobe zu gehen.
Bremer-Dom-u-Rathaus
auf dem Foto: Bremer St. Petri Dom & Rathaus

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